Dieser Text liegt schon ein kleines bisschen in der Schublade. Da die Ereignisse um Corona in der letzten Zeit sich überschlugen, haben wir mit der Veröffentlichung gewartet. Nun, damit in der staatlich verodneten Tristesse eine kritische Auseinandersetzung nicht versandet und der Text vollends an Aktualität verliert, veröffentlichen wir ihn doch. Stay save.
I – Versuch einer Erwiderung auf das Statement des BIPoC-Blocks.
Zugleich: Parteinahme gegen jede Rationalisierung des Antisemitismus.
Wir haben uns entschieden, nicht auf all die Unterstellungen, die im Statement des BIPoC-Blocks gegen uns erhoben werden, einzugehen. Unserer Meinung nach haben wir bereits in unserem letzten Text das Wesentliche zu den Vorfällen und der versuchten Rationalisierung antisemitischer Aggressionen gesagt. Unser diesbezüglicher Text hieß nicht zufällig Die Provokation der jüdischen Existenz. Wir sind der Meinung, dass die gesamten Angriffe und die im Nachgang geäußerten Vorwürfe gegenüber unserem Verhalten im Kern gegen die israelische Flagge gerichtet sind. Erst als wir diese verbal – und zugegebenermaßen auch emotional aufgebracht – verteidigten, meldeten sich einige Leute zu Wort und forderten uns zur Ruhe auf. Das verstärkte unseren Eindruck, dass nicht die antisemitischen Hasstiraden und Angriffe als Problem wahrgenommen wurden, sondern die Träger*innen der Fahnen. Wir bekamen das Gefühl, dass der Antisemitismus im Nest niemanden störte, aber die Kritiker*innen dieses Antisemitismus als Nestbeschmutzer*innen ausgemacht wurden.1 Der Text des BIPoC-Bündnisses gibt das nun offen zu und bestätigt unsere Ahnungen: „Auf uns schien es, als versuchten sie, uns durch das Schwenken der israelischen Nationalflagge zu provozieren.“ Die Israel-Flagge scheint trotz einiger vorangehender hehrer Worte gegen den Antisemitismus des deutschen Postnazismus und einer angeblichen Parteinahme für Israel nicht anders denkbar zu sein als als eine Provokation gegen BIPoCs. Anstatt darüber nachzudenken, was es heißt, dass diese Fahne einen physischen Angriff provozieren konnte und sich zu fragen, wie es sein kann, dass der Angreifer – der nicht zum ersten Mal als Antisemit auffällt – nach dem Angriff weiter unbehelligt im BIPoC-Block mitlaufen konnte, werden die Angegriffenen zu Aggressor*innen und Provokateur*innen. Uns als Kommunist*innen war und ist die Fahne jedoch immer nur eine Selbstverständlichkeit, die wir, wie wir an anderer Stelle diverse Male ausgeführt haben, auf jeder antifaschistischen Demonstration tragen werden.
In klassischer Manier des linksdeutschen Postnazismus versucht Ihr das Problem des Antisemitismus mit einigen Phrasen wegzuwischen, doch die Ungereimtheiten in diesen Phrasen und die Weigerung, auf die Phrasen ein Handeln folgen zu lassen – der Angreifer wurde nicht aus eurem Block geworfen (wie man unschwer in einem öffentlich zugänglichen Video2 erkennen kann), eine selbstkritische Auseinandersetzung darüber findet bei euch nicht statt – sprechen Bände. Mit diesem Verhalten seid Ihr so glaubhaft wie die SPD-Politiker*innen, die nach dem Anschlag von Halle voller Mitgefühl über die Gefahren für jüdisches Leben in Deutschland sprachen, um am nächsten Tag weiter Lobbyarbeit für Handelsbeziehungen mit der Islamischen Republik Iran zu machen, die keinen Hehl aus ihrem eliminatorischen Antisemitismus macht. Was Kommunist*innen, nicht nur in dieser Hinsicht, von der deutschen Sozialdemokratie und all ihren ideellen Gesinnungsgenossen halten müssen, dürfte allgemein bekannt sein.
Ihr geht in eurem Statement zunächst von einer Sonderstellung Israels aus, wenn Ihr schreibt: „Israel hat nach wie vor eine besondere Stellung für viele Juden*Jüdinnen. Bis heute ist Israel der einzige Staat, der ihnen Schutz vor dem weltweiten Antisemitismus bieten kann.“ Dagegen gibt es von unserer Seite nichts einzuwenden. Im Gegenteil, dieses Bewusstsein über die Rolle Israels als einzige „Zufluchtsstätte, wo Überlebende und Verfolgte nach langer Wanderschaft sich in tiefer Erschöpfung niederließen“3, wie der bis zu seinem selbstgewählten Lebensende jeder Zeit mit linkem Antizionismus kämpfende Shoah-Überlebende Jean Amery schrieb, ist für uns der Grund, warum wir die Israelfahnen mit auf die Demonstration nahmen. Angesichts eines weltweiten Antisemitismus, der sich auch und gerade in den jüngsten Anschlägen in Deutschland zeigt, darf nicht vergessen werden, dass ein Jude in Europa zumindest eine Sicherheit hat, „daß, wenn es ihm, wo immer, an den Kragen ginge, ein Fleck Erde da ist, der ihn aufnähme, unter allen Umständen. Er weiß, daß er, solange Israel besteht, nicht noch einmal unter schweigender Zustimmung der ungastlichen Wirtsvölker, günstigstenfalls unter deren unverbindlichen Bedauern, in den Feuerofen gesteckt werden kann.“4 Wir scheinen uns hier alle einig zu sein, dass es keine Alternative zur Parteinahme für Israel mehr geben kann und jede Neutralität ein Hohn auf die Opfer der alltäglichen antisemitischen Gewalt ist.
Später im Text ist Israel dann plötzlich nur eine Nation unter vielen. Seine Fahne ist nicht mehr Symbol für die jüdische Selbstverteidigung, sondern eine bloße Nationalfahne, die – im Gegensatz zur kubanischen Flagge des Angreifers und den zahlreichen kurdischen Fahnen – Grund genug für eine „Aufforderung dreier Personen an die Gruppe Solarium ihre mitgebrachte Nationalflagge wieder einzupacken, um den transnationalen Charakter der Demonstration zu stärken“ war. So ganz passt das nicht zusammen: Ist Israel nun eine Nation unter anderen (und als bürgerliche sogar eine schlimmere als die kubanische oder kurdische) oder eben doch der Jude unter den Staaten? Beides ist nicht möglich. Entweder ist Israel die „staatsgewordene jüdische Emanzipationsgewalt“5 und das Tragen ihres Symbols wird damit zur Selbstverständlichkeit einer jeden linken, antifaschistischen und antirassistischen Demonstration oder aber Israel ist nur ein Staat wie jeder andere. Dass schlussendlich einzig die israelische Fahne den „transnationalen Charakter“ stört, ist mehr als bezeichnend und entlarvt den nur schlecht als antinationale Staatskritik getarnten Antizionismus, der politischen Entsprechung des Antisemitismus.6 Auch die hier dargebotene Rationalisierung von Anspucken, Anschreien und physischer Gewaltanwendung, die besagtes Video dokumentiert und die nur durch die Intervention Dritter verhindert werden konnte, zu einer „Aufforderung“ kann da nicht mehr sonderlich verwundern.
Wir möchten noch einmal einige Dinge über die von Euch angesprochene „Aufforderung“– die wir weiter als das bezeichnen werden, was es war: ein antisemitischer Angriff sowie eine physische und verbale Delegitimierung der jüdischen Selbstverteidigung – klarstellen: Wir konnten die Situation des Angriffs nicht in Gänze überblicken, ein Teil unserer Gruppe zog sich verängstigt zurück, manche waren auf Grund des Gedränges zunächst außer Sicht- und Hörweite und mehrere uns Unbekannte kamen und solidarisierten sich mit uns. Sollten in dieser Situation von Dritten rassistische oder sexistische Aussagen gefallen sein, dann verurteilen wir dies aufs Schärfste und würden dem gerne nachgehen. Bloß abstrakte Vorwürfe, die sich pauschal gegen unsere gesamte Gruppe richten – woher auch immer Ihr erkennen könnt, welche der zahlreichen Personen im Gedränge zu unserer Gruppe gehörten und welche nicht – machen jedoch eine selbstkritische Reflexion unmöglich. Denn weder wissen wir, was gesagt oder getan wurde, noch können wir für alle im Gedränge beteiligten Personen sprechen, noch sprechen diese für uns oder liegen innerhalb unseres „Kontrollbereichs“. Um die Möglichkeit der selbstkritischen Reflexion beraubt, gibt es für uns als Gruppe nach eurem Statement nur zwei Möglichkeiten: Der pauschale Büßergang der gesamten Gruppe sowie der Verzicht auf eine Thematisierung und Kritik des antisemitischen Angriffes oder aber die Aufrechterhaltung dieser Kritik und damit die scheinbare Bestätigung eures Vorwurfs des Rassismus gegen uns. Damit tut Ihr erneut das, was wir bereits in unserem letzten Statement befürchteten und kritisierten: Ihr spielt Rassismus gegen Antisemitismus aus und tragt damit zu einer Verdrängung der gesellschaftlichen Dimension beider bei.
1998 erschien Leah C. Czolleks Text Sehnsucht nach Israel, in dem sie sich mit der Allgegenwart eines linken und feministischen Antisemitismus beschäftigte, die Weigerung der deutschen Linken, das Problem des Antisemitismus ernst zu nehmen, scharf kritisierte und ihre eigene Erfahrung als Jüdin innerhalb dieser Gruppen durchzuarbeiten versuchte. Der Text ist getragen von der Enttäuschung einer linken und feministischen Jüdin, dass ausgerechnet ihre Genoss*innen, mit denen sie gegen die herrschende Gesellschaft kämpfen möchte, den Antisemitismus der herrschenden Gesellschaft selbst reproduzieren. 18 Jahre später reflektierte sie erneut diesen Text und stellte erschüttert fest: „Solidarität haben Juden und Jüdinnen in der feministischen und antirassistischen Szene nicht zu erwarten.“7 Die Überlegungen, die sie zu diesem Urteil kommen lassen, können einiges zum Verständnis der hier behandelten Debatte beitragen. Für Czollek beginnt das Problem bereits in der geforderten Positionierung, welche die Illusion beinhaltet, eine gesellschaftliche Position ließe sich auf einen klaren Nenner bringen, gewissermaßen essentiell im Individuum fixieren.8 „Jede Irritation“, schreibt sie, „soll vermieden werden. Auf irgendeine Art soll die Unberechenbarkeit der Pluralität, die Unübersichtlichkeit der Pluralität, das Chaos der Pluralität gebannt werden.“9 In diesem Zwang zur Positionierung – auf den wir bereits im letzten Statement mit dem Begriff Zwangs-Outing eingegangen sind – manifestiert sich ein Streben nach „Reinheit und Einfachheit. Es sollen sichere Orte geschaffen werden, indem alles draußen zu bleiben hat und jene vor der Tür bleiben müssen, die die Reinheit stören.“10 Die Reinheit der Allianz gegen Diskriminierung wird dabei jedoch nicht dadurch gestört, dass Antisemit*innen im Block mitlaufen, sondern einzig und allein durch zwei israelische Flaggen, die diesen Zustand erst deutlich machen und deshalb als Eindringlinge ausgemacht und mit aller Macht abgewehrt werden müssen.
In dieser antisemitischen Projektion spielt es keine Rolle, dass wir diesen Teil der Demo nur passierten, um in den vorderen Block zu gelangen – in dem wir schon bei der Sarrazin-Demo standen. Unsere Intention war es niemals in den BIPoC-Block zu gelangen oder irgendeine Konfrontation zu erzeugen. Wir rechneten naiv nicht damit, dass wir von jemandem angegriffen werden, der uns „Hurensöhne“ nennt und im Nachgang deshalb als sexistische Angreifer*innen dargestellt werden würden, weil wir aus tiefster Überzeugung das Symbol der jüdischen Selbstverteidigung auf einer antifaschistischen Demonstration tragen und jede*n, der*die sich daran stört als Antisemit*in bezeichnen. Anders als es nun behauptet wird, wurden wir zu keinem Zeitpunkt von Women of Color während der Demo auf unser vermeintlich „sexistisches“ oder „rassistisches“ Verhalten angesprochen, im Gegenteil, wir wurden zweimal aggressiv dafür kritisiert mit der israelischen Fahne zu „provozieren“ (mit mehr Menschen hatten wir auch nicht Kontakt nach dem Angriff, weil wir die Demo vorzeitig verlassen haben). Beide Male war unsere Antwort stets die gleiche Frage: „Was provoziert dich an jüdischer Existenz? Wenn du dich an jüdischer Selbstverteidigung störst, dann sag es doch gerade raus, dass du Juden diese nicht gönnst.“ Die zusätzliche Unterstellung deshalb, es gäbe einen pauschalen Antisemitismus-Verdacht unsererseits gegenüber BIPoC ist deshalb haltlos, weil wir nur Dank der Hilfe Unbeteiligter körperlich unversehrt aus der Situation heraus gekommen sind. Hätten wir diese Situation provozieren wollen oder mit rassistischer Konnotation antizipiert, wären wir sicher besser vorbereitet auf den physischen Angriff gewesen, schließlich besteht von unserer Seite keinerlei Interesse an Märtyrertum.
In Eurem Text scheint es so, als wüsstet Ihr ganz genau über das antisemitische Moment, das sich hier aus eurem Block heraus gebildet hat. Ihr scheint es jedoch mit Hilfe des postnazistischen Jargons kleinreden und die Debatte lieber auf einen von uns ausgehenden Rassismus und Sexismus lenken zu wollen. Aus einer kleinen Gruppe – die auf Grund des Gedränges am Rand der Demo nicht geschlossen unterwegs sein konnte und so zum Zeitpunkt des Angriffes nur noch aus zwei Personen bestand – und zwei israelischen Fähnchen wird so eine faschistische Aggression. Aus antisemitischer Gewalt ein legitimes Mittel der Selbstverteidigung. Die direkt angegriffene Person, die nicht vermummt und klar zu erkennen war, ist dem Angreifer und anderen Beteiligten des BIPoC-Blocks übrigens bekannt. Bereits auf einer Busfahrt zu einer antifaschistischen Demonstration in Ostdeutschland wurde gemeinsam über Antisemitismus diskutiert und der Angegriffene wurde im letzten Sommer an seinem Arbeitsplatz vom Angreifer lautstark als „antideutscher Hurensohn [sic!]“ begrüßt. Nicht der eigene Antisemitismus und die Bereitschaft zur Gewalt gegen Israelfahnen lassen an der „Reinheit“ des eigenen Kollektivs zweifeln, sondern die Opfer dieser Gewalt. Soweit so bekannt, bedenkt man die seit Jahren in Deutschland herrschende linke Verklärung antisemitischer Terrorattentate zu einem revolutionären Befreiungskampf oder die permanente mediale Delegitimierung der jüdischen Selbstverteidigung des israelischen Staates. Neu ist vielmehr die versuchte Verschleierung mit Hilfe eines verbalen Zugeständnisses.
Und so schließen wir mit der traurigen Feststellung, dass auf einen antisemitischen Angriff mit Delegitimierung der Opfer geantwortet wird und man uns lieber des rassistischen Vorurteils bezichtigt, dass wir BIPoCs pauschal des Antisemitismus verdächtigen würden, anstatt sich zu fragen, wieso der Angriff überhaupt passieren konnte. Für uns ist überhaupt niemand des Antisemitismus unverdächtig, auch wenn wir nicht mit Angriffen dieser Art gerechnet und gewissermaßen der sublimatorischen Elemente der hansestädtischen Subjektkonstitution zu viel Vertrauen geschenkt haben. Wie wir bereits geschrieben haben, gehen wir davon aus, dass Antisemitismus eine notwendige Zutat der Subjektkonstitution innerhalb des Kapitalverhältnisses ist. So berechtigt die Kritik des BIPoC-Blocks am Antisemitismus des Postnazismus ist: Die Kritik am Antisemitismus der Anderen verschleiert immer nur den eigenen Antisemitismus. Dass wir mit dieser kommunistischen Kritik des Antisemitismus uns für die Autor*innen verdächtig machen, weil wir uns nicht mit postmodernen und essentialistischen Vorstellungen gemein machen können, wurde bereits auf der Demonstration deutlich: In einer Diskussionen, die uns über die Fahne aufgezwungen wurde, fragten wir, warum denn die jüdische Existenz so sehr provoziere. Wir bekamen darauf die Antwort, dass „diese Karte“ hier nicht funktioniere. Deutlicher kann man nicht sagen, dass man es nicht für nötig erachtet, sich mit dem eigenen, dem System inhärenten, Antisemitismus auseinanderzusetzen oder sich und seine Position innerhalb der Gesellschaft zu reflektieren. Damit zeigt sich die Wahrheit von Leah C. Czolleks Ausführungen: Der Platz für Jüdinnen und Juden war und ist in den geforderten Allianzen der Diskriminierten immer prekär – das bekam nicht zuletzt Jean Amery immer wieder zu spüren – erinnert doch alles Jüdische an das, was man stets bemüht ist im Namen der eigenen „Reinheit“ zu verdrängen. Auch wenn wir davon ausgehen müssen, dass es nicht das letzte Mal ist, dass nach antisemitischen Angriffen die Schuld beim Opfer gesucht wird, hoffen wir doch inständig, solche zutiefst menschenverachtenden Diskussionen und Diskursverdrehungen nicht mehr mitmachen zu müssen.
II – Versuch über den Antisemitismus der antirassistischen Pseudokritik.
Zugleich: Agitation für einen kommunistischen Antirassismus.
Die
aktuelle Debatte zeigt, dass es nicht schaden kann, wenn versucht
wird, die im ersten Teil behandelte Gemengelage auf einen allgemein
gültigen Begriff zu bringen, sodass die Hoffnung aufkommen kann,
Ähnliches könne in Zukunft von mehr Leuten selbst dechiffriert
werden und nicht jede Rationalisierung des Antisemitismus werde
fleißig geteilt, sofern sie nur im richtigen Jargon formuliert wird
und mit Floskeln gegen israelbezogenen Antisemitismus versehen wird.
Der zweite Teil möchte dazu beitragen, dass antisemitische Momente
es zukünftig ein wenig schwerer haben, sich als Gesellschaftskritik
auszugeben. Wir verstehen ihn als Beitrag zur Agitation für die
kommunistische Sache, die mit der Erkenntnis über die falsche
Einrichtung stehen und fallen muss und deren Verteidigung von jeher
unser Motivation in der Kritik eines linken oder antirassistischen
Antisemitismus war. Erst eine Menschheit, die den in dieser
Gesellschaft internalisierten Antisemitismus im freudschen Sinne
individuell durchgearbeitet hat, kann die „Einheit des Vielen ohne
Zwang“ überhaupt erst antizipieren – was die Voraussetzung einer
Umsetzung wäre.
Der
Antisemitismus erfüllt für zu Subjekten degradierten Individuen11
im Kapitalverhältnis eine triebökonomische Funktion. Im
Antisemitismus gelingt es dem Subjekt, den Schein der eigenen
Handlungsfähigkeit zurück zu erlangen und sich wieder als Souverän
seiner selbst einzusetzen. Die Zumutungen, denen ein Individuum in
der kapitalistischen Vergesellschaftung ausgesetzt wird und an denen
es als konsumierendes und lohnarbeitendes Subjekt nicht gerade
unbeteiligt ist, finden hier eine psychohygienische Lösung. Die
verdrängten, der Zurichtung zuwiderlaufenden, Wünsche und die
eigene Beteiligung an der Zurichtung können vom Individuum
abgespalten werden und auf das antisemitisch konstituierte Objekt
projiziert werden. Die notwendigen Ambivalenzen des eigenen – vom
Doppelcharakter der Geldware nicht unberührten – Trieblebens kann
durch diese Projektion abgespalten werden und das eigene Ich kann
eine einheitliche (und reine) Identität behaupten. Im Antisemitismus
finden die Subjekte ein System, dass der unverstehbaren zweiten Natur
auf ähnliche Weise Herr werden will, wie es der mythische Animismus
in grauer Vorzeit bereits mit der unverstandenen ersten Natur tat. Im
Juden finden sich die abstrakten – wie Naturgewalten wirkenden –
sozialen und ökonomischen Gewalten personalisiert und damit
rationalisiert wieder.12
Es ist zwar nicht falsch festzustellen, dass Antisemitismus ein Teil des gesamtgesellschaftlichen Verblendungszusammenhangs ist und sich auch innerhalb der Linken findet, da diese – trotz aller Kritik an ihr – keine Möglichkeit hat, aus der kapitalistischen Totalität einfach auszusteigen. Es kann allerdings nicht schaden, sich im Zuge der aktuellen Debatte einmal über die besonderen Spezifika eines antirassistischen13 Antisemitismus, wie er nicht zuletzt im Statement und Verhalten des BIPoC-Blocks deutlich wird, zu verständigen. Keineswegs soll damit gesagt werden, dass sich der antirassistische Antisemitismus von anderen Formen des Antisemitismus komplett differenzieren ließe. Im Gegenteil, jede Spielart des Antisemitismus beinhaltet den gleichen Kern: das Ausagieren der Zumutbarkeiten, die das Individuum in der Gesellschaft von Staat und Kapital ertragen muss, an den Juden und ihrem Staat.14
Das Statement, in dem die Vorwürfe gegen unsere Gruppe formuliert werden, stellt zunächst klar, dass sich die Autor*innen gegen Antisemitismus positionieren und derartige Angriffe auch verurteilen. Unklar ist allerdings, was sie unter Antisemitismus verstehen. Genau diese Lücke zwischen Verurteilung einer Sache und Uneinigkeit über ihren Begriff zeichnet die klassische Situation einer jeden Antisemitismus-Debatte innerhalb des Postnazismus im Allgemeinen und der Linken im Besonderen aus. Dass Ablehnung einer Sache wertlos ist, sofern der Begriff nicht im Ansatz der Sache entspricht, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass der antisemitische Angreifer in einem sich selbst als antisemitismuskritisch wähnenden Block weiter mitlaufen darf. Deutlich wird bei diesem Taschenspielertrick, dass man gerne bereit ist, den Antisemitismus der anderen zu kritisieren – und in dieser Kritik einige wahre Momente aufdecken kann – über den eigenen aber schweigen möchte. All die wahren Momente der Kritik des Antisemitismus werden zur Ideologie, wenn sie den eigenen Antisemitismus außen vor lassen. Diesen rhetorischen Kniff hat übrigens selbst die AfD mittlerweile erfolgreich für sich entdeckt, wenn sie linken und migrantischen Antisemitismus benennt, aber von den Drecksäcken in ihren eigenen Reihen schweigt und darauf noch genug Leute reinfallen.15 Die verbale Distanzierung von Antisemitismus allein kann nicht als Gradmesser dafür gelten, ob der Vorwurf des Antisemitismus legitim ist oder nicht. Ebensowenig können ethnische Identität oder erlebte Diskriminierungserfahrungen Begründung genug für einen Freispruch sein, meint man es mit einer fundamental-kommunistischen Kritik des Antisemitismus als inhärentes Moment der kapitalistischen Vergesellschaftung ernst. Das gilt natürlich auch umgekehrt: Alle Menschen innerhalb der kapitalistischen Vergesellschaftung stehen gleichermaßen unter dem Generalverdacht der kommunistischen Kritik, auch wenn uns da ehemalige Genoss*innen mit ihrer Fixierung auf den Islam vehement widersprechen würden. In einer Welt, in der die Menschen zu Subjekten zugerichtet werden und diese Zurichtung über sich ergehen lassen müssen, um überhaupt in dieser falschen Welt partizipieren zu können, müsste ein Individuum erst einmal begründen, warum es kein antisemitisches Individuum ist. Antisemitismus kann und muss allgemein unterstellt werden.
Der
Vorwurf an uns, dass wir in rassistischer Weise davon ausgehen
würden, dass BIPoCs antisemitisch wären, verkennt gerade dieses
Moment der Totalität der Vergesellschaftung und verkehrt die Kritik
des Antisemitismus ins Gegenteil: Identitätspolitik. Bedeutet der
Vorwurf in diesem Fall tatsächlich: Warum nehmt ihr niemand aus
eurem Generalverdacht heraus? Insbesondere in einem Moment, in dem
der antisemitische Charakter einiger Personen innerhalb des Blocks
durch deren Verhalten offen zu Tage tritt, der Block zunächst keinen
diesbezüglichen Handlungsbedarf sieht und sich die allgemeine
Unterstellung so bereits zu einem begründeten Verdacht erhärtet,
muss diese Kritikabwehr als konterrevolutionär denunziert werden.
Das Benennen von Antisemitismus als rassistisch zu diffamieren, weil
einer bestimmten Gruppe keine Unschuldsvermutung gegeben wird,
versucht, eben jene bestimmte Gruppe frei von Antisemitismus zu
sprechen. Damit betreibt sie einen Essentialismus, dem wir als
Kommunist*innen diametral gegenüber stehen. Auch hier wird wieder
ein Taschenspielertrick angewandt: Nach einem antisemitischen Angriff
wird plötzlich über Rassismus gesprochen. Die Unwilligkeit, über
Antisemitismus zu reden, macht stutzig. Wenn man ihn doch konsensual
ablehnt, wie man behauptet, warum muss das Thema der Debatte
verschoben werden? Warum tut man sich so schwer, sich von den
Antisemit*innen in den eigenen Reihen zu distanzieren? Der Verdacht
liegt nahe, dass die Ablehnung des Antisemitismus nicht ganz
glaubwürdig ist. Wenn dann ein Text geschrieben wird, der sich
diesbezüglich an mehreren Stellen in Widersprüche verstrickt, dann
kommt dies beinahe einem unbewussten Schuldeingeständnis gleich. Es
gilt zu fragen, wo der Antirassismus –um den es hier geht, der vom
BIPoC-Block vertreten wird – sich mit der falschen Gesellschaft so
weit arrangiert hat, dass es einen Antisemitismus als psychologisches
Ventil braucht, um die eigene Zugehörigkeit zum kritisierten
Gegenstand abwehren zu können.
Einem
antisemitischen Antirassismus geht es im Verhältnis zu Staat und
Kapital wie den meisten linken Protestbewegungen: Sie wähnen sich
selbst in einer verbalen Distanz und beanspruchen die Kritik für
sich, scheitern aber daran, diese Kritik in ihrer Radikalität
aufrecht zu erhalten und brauchen den Antisemitismus als Fluchtpunkt.
Wie allzu häufig werden Staat und Kapital allein als konkrete und
empirische Gegebenheiten begriffen, wie sie in Bankern oder
Polizist*innen auftreten. Die berechtigte Wut gegenüber
beispielsweise einer rassistischen Politik richtet sich gegen
Subjekte, die diese Politik durchsetzen – ohne aber zu erkennen,
dass diese Subjekte in diesem Moment bloß als Charaktermasken
agieren. Wir geben uns nicht dafür her, Polizist*innen und sonstige
Charaktermasken gegenüber einer linksradikalen Kritik zu
verteidigen, doch wir verwehren uns gegen die Implikationen einer
derartigen Verflachung der Kritik. Liegt die Verantwortlichkeit
allein beim Subjekt, werden die dahinter liegenden abstrakten Zwänge
nicht bedacht, dann wird davon ausgegangen, dass ein*e andere*r
Verfassungsschutzpräsident*in oder ein*e andere*r Polizist*in
gleichbedeutend mit einer anderen, nicht mehr rassistischen, Politik
ist. Die logische Konsequenz daraus wäre, in die Politik zu gehen,
zu versuchen die Macht im Staate zu ergreifen und aus dem
rassistischen einen antirassistischen Staat zu machen.16
Verkannt wird, dass die staatliche Politik nicht in einem luftleeren
Raum existiert, sondern – um die eigene Handlungsmöglichkeit
überhaupt aufrecht erhalten zu können – notwendigerweise Gewalt
anwenden muss. Jeder Staat muss aus Menschen Staatsbürger*innen und
Fremde machen, die Anzahl der Staatsbürger*innen –derjenigen,
denen er Rechte und Schutz gewährt – begrenzen und für die
Loyalität der eigenen Staatsbürger*innen sorgen, denn eine Revolte
oder gar Revolution würde dem ureigensten Zweck des Staates, die
Garantie der Kapitalakkumulation, gefährden. Die Tragödien des 20.
Jahrhunderts vom Leninismus über die nationalen Befreiungsbewegungen
legen alle Zeugnis davon ab, wie die hehren Ideale dem Sachzwang
geopfert werden mussten und wie das Erreichen der Machtzentrale
alles, nur nicht das erträumte Ende der Gewalt, war.
Es
ist für die Kritiker*innen der Gesellschaft unmöglich, nicht
zugleich an jener Gesellschaft zu partizipieren. Die abstrakten
Verhältnisse bilden keine über den Individuen existierenden Macht,
sondern werden einzig und allein durch die Handlungen der Individuen
reproduziert. Vereinfacht gesagt: The system works because you &
me work. Die Individuen befinden sich notwendigerweise als Subjekte
in einem alltäglichen Konkurrenzkampf untereinander. Was sehr wohl
möglich für die Kritiker*innen ist: Sich dieser Verstrickung
bewusst zu werden, sie als Ausgangspunkt für eine Reflexion zu
nehmen, versuchen, sie in ihrer Abstraktheit zu denken, und einen Weg
aus der Atomisierung in Subjekte zu suchen. Tun Kritiker*innen dies
nicht, leugnen sie die eigene Verstricktheit – die ihnen doch bei
jeder Banküberweisung oder Barzahlung dämmern muss –,
reproduzieren sie diesen unsolidarischen Konkurrenzkampf unbewusst in
ihrer Kritik und versteifen sich dabei auf den wirklichen Staat und
seine Repräsentant*innen, dann bedürfen sie eines antisemitischen
Momentes der Verdrängung. Im Antisemitismus wird es dem Individuum
möglich , sich trotz eigener Verantwortlichkeit am Ganzen als
rebellisch und unangepasst zu inszenieren. Gerade in der psychisch
belastenden Position der Kritik kann so eine Linderung des Leidens
erreicht werden. Insbesondere der Antizionismus macht es all jenen,
die statt Kritik am Staat nur Nörgelei an der aktuellen Regierung
haben und sich insgeheim bereits in sie einfühlen, möglich, sich
dennoch als Kritiker*innen einer staatlichen Gewalt zu inszenieren
und oft auch selbst als solche zu sehen. Deshalb ist linker
Antisemitismus nicht als bloßer Denkfehler oder Marotte des
Individuums zu betrachten, sondern notwendiges Resultat einer
Verweigerung der radikalen Kritik und stetige Begleiterscheinung von
ehemals Radikalen, die ihren Frieden mit dem eigenen Staat gemacht
haben oder unter bestimmten Vorraussetzungen bereit sind zu
machen.
Gerade
in Versuchen der linksradikalen oder antirassistischen Organisierung
nimmt der Antisemitismus eine nicht zu vernachlässigende Rolle ein.
Er ermöglicht es, dass die teilweise auseinandergehenden Positionen
sich in einer Harmonie (im Statement ist die Rede von Allianzen)
auflösen, die sich allein durch die abspaltende Projektion aller
Widersprüche auf das Objekt des gemeinsamen Antisemitismus aufrecht
erhalten kann. Diese Gefahr besteht in jeder Kollektivierung und
müsste gerade von Antirassist*innen und radikalen Linken permanent
bedacht werden. Die Kunst einer jeder Kollektivierung liegt darin,
„sich weder von der eigenen Ohnmacht noch der Macht der anderen
dumm machen zu lassen“17
und zu versuchen, die inneren Widersprüche und Spannungsverhältnisse
zwischen den einzelnen Gruppen und Personen auszuhalten und weder in
einen Individualismus noch einen Kollektivismus aufzulösen. Ihr
inhärenter Antisemitismus ist der Gradmesser für das Gelingen.
Dieses
Auflösen passiert allerdings in der Fixierung, der in sich selbst
gespaltenen Subjekte auf eine Identität. In der antirassistischen
Identitätspolitik wird aus der Kritik – der permanenten
Auseinandersetzung mit einer Gesellschaft, die sich immer zwischen
Widerstand und Anpassung bewegen muss, um nicht in Konformismus oder
Einsiedlertum auszuarten – eine essentielle Lebensweise. Die
notwendigen Ambivalenzen des*der Kritiker*in müssen aus dem
Bewusstsein gedrängt und abgespalten werden. Damit die praktizierte
Anpassung nicht mit dem eigenen widerständischen Selbstbild
kollidiert, muss die eigene Gesellschaftlichkeit geleugnet werden.
Statt Auseinandersetzung mit der Gesellschaft wird Kritik zum
Verkaufsargument und zur Reklame für die eigene Ware Arbeitskraft.
Die Vermutung liegt nahe, dass das Ausspielen von Rassismus gegen
Antisemitismus so die unbeabsichtigte Fortsetzung des
kapitalistischen Konkurrenzkampf auf der Ebene der Identität ist.
Diese
Form des Antirassismus erweist sich so als komplett unbrauchbar für
die kommunistische Agitation gegen die deutsche Realität. Mehr noch:
Sie geht dieser Realität sogar unbewusst auf den Leim. Euer
antisemitischer Antirassismus ist
das Gegenteil der kommunistischen Emanzipation.
Bis
ihr euch nicht entschließen könnt, ein Interesse an radikaler
Gesellschaftskritik zu entwickeln und mit uns über die dafür
nötigen Prämissen18
zu diskutieren, ist uns das, was ihr so treibt „manchmal echt
egal.“19
1Zu einem einführenden Verständnis des hier impliziten Topos der „Nestbeschmutzer*in“ empfehlen wir den Artikel Zu Recht das Nest beschmutzt auf Seite 20/21 in der dritten Ausgabe der Zeitschrift Unter Palmen aus Wien, die sich einer kritischen und linksradikalen Bildungsarbeit verpflichtet fühlt: https://unterpalmen.net/wp-content/uploads/2019/05/unter-palmen-3-horror-alm.pdf 2Da im Video keine Gesichter verpixelt sind, werden wir es nicht weiter öffentlich verbreiten. 3Amery, Jean: Aufsätze zur Politik und Zeitgeschichte. Werke Bd. 7, S 144. 4Amery, Jean: Aufsätze zur Politik und Zeitgeschichte. Werke Bd. 7, S 155. 5Marian, Esther: Redemptorische Gewalt – Jean Amerys Interventionen für Israel in: Sans Phrase Heft 2, S. 138. 6Warum Antizionismus die politische Version des Antisemitismus ist und sie sich zueinander verhalten wie Staat und Kapital, haben wir in unserem Text Kapital, Staat, ihre Fetische und dieses deutsche Scheiszland versuchtdarzulegen: https://antideutsch.org/2020/01/07/kapital-staat-ihre-fetische-und-dieses-deutsche-scheiszland/ 7Czollek, Leah C.: Sehnsucht nach Israel – reloaded in: Sans Phrase Heft 9, S. 114. 8Der Fetischcharakter eines Bewusstseins, dass gesellschaftliche (also relative) Momente im Individuum selbst (also alleine) auffinden möchte, dürfte hier auf der Hand liegen. Im isolierten Individuum findet sich so wenig gesellschaftliches, wie der Tauschwert sich innerhalb eines Gebrauchsgegenstand finden lässt. 9Czollek, Leah C.: Sehnsucht nach Israel – reloaded in: Sans Phrase Heft 9, S. 113. 10Czollek, Leah C.: Sehnsucht nach Israel – reloaded in: Sans Phrase Heft 9, S. 114. 11Was wir unter Subjekten verstehen und wie sich diese zum Individuum verhalten, haben wir in entsprechenden Abschnitten unseres ausführlichen Textes über Kapital, Staat, ihre Fetische und dieses deutsche Scheiszland: https://antideutsch.org/2020/01/07/kapital-staat-ihre-fetische-und-dieses-deutsche-scheiszland/ versucht darzulegen. 12 Uns ist bewusst, dass dieser kurze Absatz nicht genügt um das Thema hier ausgiebig zu behandeln. Wir hoffen aber, dass auch in diesem gerafften Absatz deutlich wird, welche Dimensionen der von uns in Anschlag gebrachte Begriff des Antisemitismus beinhaltet. Ausführlicheres dazu findet sich unter anderem bei Simon Gansinger: „Sie lieben den Wahn wie sich selbst.“ Zur Psychoanalyse der antisemitischen Paranoia in: Sans Phrase Heft 14, S. 131-169, bei Joachim Bruhn: Übermensch und Unmensch in: Was deutsch ist – zur kritischen Theorie der Nation oder bei Theodor W. Adorno und Max Horkheimer: Elemente des Antisemitismus in Dialektik der Aufklärung. 13Mit „antirassistisch“ ist im Folgenden die gegenwärtig populärste Spielart des Antirassismus gemeint: Der postmoderne Antirassismus, wie er vom FSR Philosophie Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg sehr treffend skizziert worden ist: https://uol.de/fileadmin/user_upload/fachschaften/fsphilo/Hochschulpolitik/_Postmoderne_Rassentrennung_an_der_Uni__-_Stellungnahme_FS_Philo.pdf 14Für uns ist die Differenzierung zwischen Antisemitismus und Antizionismus nicht haltbar. Warum das so ist und in welchem Verhältnis Antisemitismus und Antizionismus stehen, haben wir unter anderem in unseren Redebeiträgen beim Eingedenken am 27.01.: https://antideutsch.org/2020/01/30/im-eingedenken-an-die-opfer-des-nationalsozialismus-2/ & in unserem ausführlichen Text über Kapital, Staat, ihre Fetische und dieses deutsche Scheiszland: https://antideutsch.org/2020/01/07/kapital-staat-ihre-fetische-und-dieses-deutsche-scheiszland/ versucht darzulegen. 15Zum Antisemitismus-Begriff in der AfD empfehlenswert: https://www.youtube.com/watch?v=LvKAuHZ64ik 16Oder wie es Cafe Morgenland schreiben: „Wir wollen kein anderes, keine antikapitalistisches, kein antideutsches, kein antiimperialistisches, kein ökologisches sondern gar kein Deutschland.“ Ganzer Text: https://cafemorgenland.home.blog/2015/07/22/freitaler-geruch-22-07-2015/ 17Adorno, Theodor W.: Minima Moralia. 18 Erste Überlegungen dazu haben wir in unserem Text Kapital, Staat, ihre Fetische und dieses deutsche Scheiszland zur Debatte gestellt: https://antideutsch.org/2020/01/07/kapital-staat-ihre-fetische-und-dieses-deutsche-scheiszland/ 19Schloss Einstein Titelsong: https://www.youtube.com/watch?v=s-dnnhc3ILA
2 Kommentare zu „Die Provokation der jüdischen Existenz – reloaded.“