„Die Leute sagen mir, was sie denken, und ich sage ihnen, warum das falsch ist.“
– Wolfgang Pohrt
„Recht hat Pohrt so gut wie immer – hat er doch ein Verfahren entwickelt, das ihm über jeden Gegenstand das Rechthaben erlaubt.“
– Manfred Dahlmann
Was hätte die deutsche Linke nicht alles erreichen können, wäre sie – nun ja – eben nicht links und deutsch. Was einst im Jahre 1918 noch mit tatkräftiger Mithilfe der deutschen Sozialdemokratie niedergeschlagen werden musste, ließ sich bereits wenige Jahre später nahtlos in das antisemitische Mordkollektiv integrieren. Unfähig, das Ausmaß der historischen Niederlage der Arbeiterbewegung, den 30.01.1933, zum Anlass der eigenen Reflexion zu machen, fristet die deutsche Linke ein Dasein als Zombie.
Wolfgang Pohrt kritisierte diesen Zombie wie kein Zweiter. Er nahm dabei immer mehr die Rolle des Mephistotoles, des Geistes der stets verneint, ein. Sein Handwerk wurde die Denunziation, weil jede andere Form der Auseinandersetzung schlicht unsachlich gewesen wäre. Rückblickend förderte er damit mehr Wahrheit über die Linke zu Tage, als dieser selbst lieb sein konnte.
Am 21.12.2018 verstarb Wolfgang Pohrt.
Wenn ein Kritiker stirbt, ist es die Aufgabe seiner Freunde & Freundinnen, seiner Genossen & Genossinnen, und seiner Leser & Leserinnen ihm ein würdiges Andenken zu bereiten und an der Schärfe seiner Gedanken festzuhalten. Aus diesem Grund laden wir am 11.04. in die Räume des „Zerzausten GrießKrams“ ein, um gemeinsam mit seinem Verleger Klaus Bittermann und zahlreichen Schreiberlingen, die sich in pohrtscher Tradition wähnen, einen Abend zu Ehren Wolfgang Pohrts zu begehen.
Ab 19:00 – Einlass,
ab 20:00 – Vortrag Klaus Bittermann,
ab 21:00 – Lesung diverser Pohrt Texte.
3 Kommentare zu „Wolfgang Pohrt – zum Gedenken“